Samstag, 9. Januar 2010

Sonderausgabe aus Kuba - Teil 6

Hallo Lesergemeinschaft,

heute gibt es eine Sonderausgabe aus Kuba fuer Euch!

- Eine Geschichte ueber Salsa, Oldtimer, Zigarren, Hemingway, Rum, Fidel und Che - und Gusto! -

Wenn man fragt, wie Kuba so ist, findet man nicht gleich eine Antwort. Kuba ist eben Kuba, wuerde der Kubaner sagen! In Kuba gibt es ja zwei Waehrungen, den kubanischen Peso (Moneda national) fuer die Kubaner und den CUC (convertibler Peso) fuer die Touristen. So gespalten wie das Geld ist auch das Land. Einerseits herrscht der pure Sozialismus, andererseits kann man in Havanna Schuhe von Adidas kaufen, Dolce&Gabbana tragen (die Kubaner sind sehr modebewusst), Mercerdes fahren (grins, fuer die Sterne unter Euch) und in nicht sozialistische Laender reisen. Alles etwas skuriel, aber super interessant. Durch den CUC hat sich ein riessiger Schwarzmarkt entwicklet, der keine Wuensche offen laesst. Fuer die Ossis unter Euch: Die DDR laesst gruessen - oder lebt ein bischen in Kuba weiter! Wer "frueher" mal Lada oder Dadscha gefahren (oder mitgefahren) ist, wird hier schnell wieder an die alten Zeiten erinnert - eine Zeitreise zurueck in die DDR. Jetzt wissen wir, was mit unseren alten Autos passiert ist, die sind alle in Kuba. :-) Und nicht zu vergessen, der gute alte Ikarus-Bus. Auch den gibt es hier noch, auch wenn der Lack ueber die Jahre "etwas" abgeblaettert ist. ;-) Aber Kuba waere nicht Kuba, wenn es nicht die Oldtimer geben wuerde - und diese gibt es in Huelle und Fuelle! Von absoluten Superkarossen bis hin zu Oldtimer, die nur noch der Rost zusammenhaelt - aber sie fahren super, wie wir festgestellt haben, auch wenn sie aller 100km eine grosse Portion Wasser und Benzin brauchen! ;-)
In Kuba gibt es keine Hostels wie in den anderen Laendern. Hier uebernachtet man in Hotels (sehr teuer) oder in Casa Particulares - das sind private Unterkuenfte bei den Leuten daheim. So bekommt man einen direkten Kontakt zu den Kubanern selbst und erhaelt einen kleinen Einblick in deren Leben. :-) Wie sollte es auch anders sein, war die Unterkunft in einem schoenen guterhaltenen Gebauede in Centro Havanna bei einem aelteren kubanischen und sehr nettem Ehepaar. Wenn man essen gehen mag, tut man das nicht in einem Restaurant, weil die Qualitaet nicht wirklich gut ist und man davon nur Bauchschmerzen bekommt (eigens getestet, grins). Dafuer gibt es private Restaurants, quasi im Wohnzimmer von den Leuten. Das Essen ist richtig lecker und kostet vergleichsweise ca. 10 Euro.

Als wir in Havanna landeten und zur Passkontrolle wollten, wurden so ziemlich alle Klischees bezuegl. der Einreise in ein sozialistisches Land erfuellt. Noch vor der Passkontrolle wurde Ulf von einem Offiziellen in Zivil ausgefragt. - Wo kommen Sie her? Was ist ihr Beruf? Zweck der Einreise? und und und .... Besonders interessant fanden wir die Frage nach unserer Nationalitaet - das ganze von jemanden der gerade unsere Passports in den Haenden haelt! Naja, waehrend Ulf geduldig alle Fragen beantwortet, wurde ich sichtlich immer genervter von dem regen Interesse des Offiziellen an uns. Man kennt das ja noch aus den "alten Zeiten" - bloss nicht zuviel sagen! Naja, der Offizielle lies sich aber davon nicht abhalten und quaelte uns weiter mit Fragen und machte sich fleissig Notizen! Offensichtlich falsch war die Aussage, dass wir uns in Kuba Tabakplantagen und Zigarrenfabriken anschauen wollten. Immer wieder hackte er nach und lies nicht davon ab. Irgendwann wurden wir an die Passkontrolle verwiesen, wo wir erneut Fragen ueber Fragen beantworten mussten - das Ganze absolvierten wir natuerlich easy in einem fliessenden Spanisch (haha und grins), weil er dem nichtsozialistischem Englisch nicht Herr war! Schliesslich hat man nach 3 Wochen Spanischunterricht ein verhandlungssicheres (bzw. verhoersicheres) Spanisch locker drauf! Naja, das groesste Interview lag zu diesem Zeitpunkt aber noch vor uns! Nachdem wir unsere Rucksaecke eingesammelt hatten, durften wir erneut unsere Paesse aushaendigen. Diese wanderten dann durch viele Haende und Taschen, sodass wir langsam die Spur verloren. Irgendwann tauchte aber dann wieder ein Offizieller mit ihnen auf und stellte uns erneut Fragen ueber Fragen. Ihm war auch schon bekannt, das wir in Guatemala eine Kaffeetour gemacht hatten. Dann folgten Fragen, ob wir schon mal in Kolumbien waren oder dort hinreisen wuerden, uns so weiter. Naja, auch das ging nach knapp 1,5 Stunden irgendwann vorueber und wir durften endlich nach Havanna fahren und kubanische Luft schnuppern, grins! Tja, wenn man eine Reise tut, kann man viel erzaehlen! ;-)

Die ersten 1,5 Tage verbrachten wir in Havanna, bevor wir nach Vinjales (gen Westen) aufbrachen. Dort besichtigten wir Tabakplantagen, gingen Wandern, fuhren an die karibische Kueste und erkundeten das Tal auf den Ruecken von 2 Pferden. ;-) Kurz vor Jahreswechsel ging es dann zurueck ueber Pinar de Rio nach Havanna. Silvester verbrachten wir zusammen mit unserer Gastfamilie und deren Freunden auf dem Dach des Hauses mit Blick ueber Havanna! ;-) Die naechsten Tage schauten wir uns noch die Stadt und die Gegend an (das Hemmingway Haus war leider nicht offen, schade) bevor wir dann am 3.1.2010 nach Coste Rica flogen. Schlussendlich laesst sich sagen, Che wars!!!!! ;-)


Eine Zeitreise in die Vergangenheit. Gusto mit den drei Groessen aus Kuba!

Gusto schreibt ab jetzt auch Geschichte! :-)

Wenn man jetzt ueberlegt, wer die Nachfolge in Kuba antritt, kommt man zu folgender Ueberlegung: Che ist bereits tot, Fidel ist jetzt schon zu alt&krank und Raul wird es auch bald sein, bleibt also nur noch einer uebrig!

VIVA GUSTO! ;-)



Wir am geschichtstraechtigen Platz der Revolution in Havanna - Juhu, endlich haben wir es geschafft nach Kuba zu kommen, auch wenn wir Fidel oder Raul nicht persoenlich gesehen haben! Dafuer haben wir aber Gusto ja dabei! ;-)

Unser Quartier in Havanna! Da wo die Markise ist!

Eines der Hauptattraktionen in Havanna - das Capitol. Dieses wuerde dem amerikanischen Capitol in Washington D.C. nachgebaut. Es war frueher der Regierungssitz von Fidel, heute ist es ein Museum. Nein, Fidel lebt noch und wird dort nicht aufgebahrt! ;-)

So sieht Havanna "renoviert" aus!

Uns so sieht Havanna abseits von den touristischen Plaetzen wirklich aus! Alles zerfallen und der Glanz von einst hat sich in den Strassen von Havanna ueber die Jahre verloren! :-(

So sieht ein menschenleeres Havanna bei Nacht aus - mit Oldtimer natuerlich!

So kann ein Oldtimer von damals heute noch aussehen!

Die Touristenmeile in Havanna!

Ein Blick auf Havanna und den beruehmten Malecon von der anderen Seite der Stadt aus!

Havanna, charmante Kubaner, heisse Kubanerinen, Zigarren und Rum - VIVA KUBA!


Ein Besuch der legendaeren Havanna Bar - der Rum ist hier richtig billig (ca. 5Euro pro Flasche), nur geringfuegig teuerer als Wasser. Und da das Essen relativ teuer ist, trinkt man eben mehr Rum, weil es billiger ist und auch mehr Spass macht! ;-)

Wir vor einem alten Chevi (genau weis ich es aber nicht, grins) aus den 50ger Jahren.

Wir in einem alten gruenen 52er Ford aus Amiland

Beim Reiten im Tal von Vinjales bei den Takabplantagen, nur von dort kommt der Tabak fuer die guten Cohibas!

Kuba und Oldtimer gehoeren eben definitiv zusammen ;-)


Wie funktioniert das mit den Zigarren? Hier kommt die Aufloesung!
Hier wird der Tabak (an)gebaut ...


Hier getrocknet ...

Hier gedreht ...


Hier gekauft ...


... und hier von uns genuesslich geraucht - natuerlich mit Rum versteht sich! :-)

Aber egal wie, die Mojitos bzw. Cuba Libres haben immer dazu gepasst! :-)

Auch das ist Kuba - auf einer kleinen Insel westlich von Havanna!

So nah war ich Che noch nie! ;-)

Eines von vielen Propaganda Plakaten auf ganz Kuba mit Spruechen von Che, Fidel und Raul!

glueckliches neues Jahr 2010! Fuer uns und auch fuer alle dadraussen! :-)

So wie es sich in Havanna an Silvester (und auch sonst) gehoert - man tanzt die ganze Nacht Salsa! Juhu, ich bin im Paradies! :-)

Schlussendlich laesst sich sagen: "Che" wars ;-)

Oder Fidel jr., was sagst Du nach 50 Jahren Revolution dazu? ;-)

1 Kommentar:

  1. Hallo Bruderherz,
    also wie man sieht geht es Euch sehr gut. Jetzt verstehe ich auch warum du dir bei dieser Affenhitze auch noch hast einen Bart wachsen lassen: ja nicht als Otto-normal-Tourist aufallen. So siehst du den alten Revis total ähnlich. Hättest du noch dein blaues Pionierhalstuch umgebunden, hätten Sie dich in Kuba vielleicht zum neuen Staatsoberhaupt gewählt. Na zum Glück haben Sie dich ja noch ausreissen lassen. Aber pass auf das dein Aussehen in den nächsten Ländern nicht der Drogenmafia zugeordnet wird. Also viel Spass noch und dicken Kuss an Antje. MMBC
    P.S. Habe noch auf deine web.de adresse geschrieben

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